Nicht nur in der Ferienzeit sind Staus auf Autobahnen nerviger Alltag. Gerade wenn man für längere Zeit steht, wächst die Ungeduld und unter Umständen drückt die Blase, Babys müssen gewickelt werden und Kinder entwickeln einen etwas unpraktischen Bewegungsdrang.
Die oberste Regel im Stau auf der Autobahn: eine Rettungsgasse bilden und die Einsatzkräfte nicht behindern! Die Rettungsgasse wird zwischen der ganz linken Spur und der Spur rechts daneben gebildet und zwar bereits dann, wenn man nur noch Schrittgeschwindigkeit fahren kann.
Die Straßenverkehrsordnung gestattet das Verlassen des Fahrzeuges auf der Autobahn nur aus einem einzigen Grund, nämlich zum Absichern einer Unfallstelle. In allen anderen Fällen darf die Fahrbahn nicht betreten werden und man muss den nächsten Rastplatz ansteuern.
Bei Zuwiderhandlung droht ein Bußgeld in Höhe von 10 Euro. Ein Verwarngeld von 30 Euro wird fällig, wenn auf dem Standstreifen gehalten wird obwohl das Fahrzeug fahrbereit ist. Wird auf dem Standstreifen geparkt, beträgt das Verwarngeld 70,00 Euro. Im Falle einer länger dauernden Vollsperrung der Autobahn wird die Polizei in dieser Hinsicht vermutlich ein Auge zudrücken, allerdings sollte man es auch in diesen Fällen nicht übertreiben.
Seit 2014 muss in Deutschland in jedem Kraftfahrzeug mindestens eine Warnweste mitgeführt werden. Sobald man aus dem Auto aussteigt um das Warndreieck aufzustellen, muss diese Warnweste angezogen werden. Bei Zuwiderhandlung droht ein Bußgeld in Höhe von 15 Euro.
Auf keinen Fall darf man den Standstreifen als Abkürzung zur nächsten Ausfahrt oder Raststätte benutzen – Fahren auf dem Seitenstreifen wird mit einem Punkt in Flensburg und einem Bußgeld in Höhe von 75 € „belohnt“. Rückwärtsfahren oder gar umdrehen ist selbstverständlich auch strikt untersagt, es sei denn die Polizei fordert einen dazu auf. Telefonieren am Steuer ist auch im Stau nur mit Freisprecheinrichtung erlaubt, wenn der Motor noch an ist. Ist der Motor aus, darf telefoniert werden.
Im Stau ist es unter Umständen erlaubt andere Fahrzeuge rechts zu überholen. Voraussetzung ist, dass der Verkehr auf der linken Spur steht oder langsamer als 60 km/h fährt. Wichtig ist, dass man dabei höchstens 20 km/h schneller fährt als die Fahrzeuge auf der linken Spur.
Schon am Anfang Ihres Urlaubs können Sie Zeit sparen und Nerven schonen, wenn Sie nicht an einem Wochenende in den Urlaub starten. Am besten legen Sie Termine für An- und Abreise unter die Woche. So umgehen Sie zumindest den Großteil der Bettenwechsel am Samstag und Sonntag.
Eine weitere Möglichkeit den großen Urlaubsstau zu umgehen: Starten Sie entgegen der meisten Urlauber bereits früh morgens oder in der Nacht in den Urlaub. Neben den Ferien in Deutschland sollten Sie vor Ihrer Abreise auch immer einen Blick auf die aktuelle Situation im Ausland werfen. Zwar lässt sich eine Überschneidung (Juli / August) oft nicht ganz vermeiden, einzelne Feiertage in Ihrem Urlaubsziel können Sie so aber sprichwörtlich „umfahren“. Zusätzlich zu dem ungewohnt hohen Verkehrsaufkommen erschweren (Dauer-)Baustellen den Verkehrsfluss erheblich. Informieren Sie sich daher auch diesbezüglich über die aktuelle Situation auf Ihrer Reiseroute.
Wenn Sie auf dem Weg in den Urlaub in Österreich unterwegs sind, sollten Sie sich auf lange Staus und Verkehrsbehinderungen einstellen. Bei der Fahrt durch das Transitland ist neben dem Brenner bzw. der Brennerautobahn vor allen Dingen auch die Tauernautobahn betroffen. Auch am Katschbergtunnel, der eigentlich zur Entlastung der Tauernautobahn dienen soll, verzögern oft Blockabfertigung und das hohe Verkehrsaufkommen eine schnelle Weiterreise.
Auf dem Weg in die Urlausorte Kroatiens sollte der Zeitverlust an der kroatischen Grenze sollten bei Ihrer Urlaubsplanung berücksichtigt werden. Bis an das Adriatische Meer nach Split in Kroatien sind es besonders die vielen Mautstellen, die weitere Zeit kosten können.
In Italien sind neben der Brennerautobahn A7 (Mailand-Genua) die A9 (Chiasso-Mailand) und der Großraum Mailand weitere Stauschwerpunkte.
Ebenfalls stark befahren und dem entsprechend staugefährdet ist die schweizerische Gotthard-Route A2, speziell in Richtung Süden. Auch auf der oft genutzten Ausweichstrecke über die A13 und den San Bernardino sollten Sie in den Ferien mehr Zeit einkalkulieren.
Wer mit dem Mietwagen in Frankreich unterwegs ist, sollte auf der A8 von Monaco entlang der Côte d`Azur bis nach Aix-en-Provence mit Stau rechnen. Dasselbe gilt für die A36 / A 39 und A7 – In den Sommermonaten typische Staustrecken, auf denen Sie mehr Zeit einplanen sollten.
Auf dem Weg in den Urlaub möglichst wenig Stress haben – ein nicht immer einfaches Unterfangen. Auch wenn lange Staus Stress geradezu provozieren, sollte man sich die Vorfreude auf den bevorstehenden Urlaub nicht nehmen lassen.
Deshalb ist es wichtig immer ausreichend Pausen einzuplanen, um zu essen oder das WC nutzen zu können. Gerade bei Stop-and-Go kann sich die Zeit bis zum nächsten Rastplatz in die Länge ziehen. Wer mit Kindern reist, der sollte sich nach Raststätten mit Spielplätzen erkundigen, damit die kleinen Fahrgäste sich genügend bewegen können und bei längeren Verkehrsbehinderungen nicht gleich ungeduldig werden.
Sorgen Sie mit ausreichend Essen und Trinken für die Reise vor und platzieren Sie alles in greifbarer Nähe – die Wasserflasche im Kofferraum ist während der Fahrt nicht gut zu erreichen. Hören Sie Musik, unterhalten Sie sich mit Mitfahrern oder genießen Sie ein gutes Hörspiel. Besonders wenn Sie mit Kindern verreisen, sollten Sie ausreichende Pausen einplanen und Spielsachen für aufkommende Langeweile bereit halten.
Wenn es sich nicht gerade um eine Vollsperrung auf der Autobahn handelt, dann ist man oft besser beraten den Stau einfach auszusitzen, als einen längeren Umweg über Landstraßen in Kauf zu nehmen. Meist staut es sich dann auch auf den Umfahrungsstrecken oder man wird durch Ampeln, Baustellen oder Traktoren ausgebremst.
In der Regel löst sich der Stau genauso schnell wieder auf, so wie er entstanden ist.
Verzichten Sie bitte auch auf ständige Spurwechsel, Gedrängel und lassen Sie andere Autofahrer einscheren. Damit verringern Sie nicht nur das Unfallrisiko, auch der Stau löst sich so garantiert schneller auf.