Im südlichen Teil des europäischen Russlands – inmitten der Steppenlandschaft – liegt Elista, die Hauptstadt der autonomen Republik Kalmückien. Sie ist Europas einzige traditionell buddhistische und mongolischsprachige Region.
Das Besondere an der mehr als 100.000 Einwohner großen Stadt ist ihr Aussehen. So sieht Elista alles andere als russisch aus. Vielmehr erinnert hier alles eher an die Mongolei. Wohin man schaut stehen exotische Bauten mit asiatischen Ornamenten und Hausdächern im Pagodenstil. Genauso gibt es eine Reihe beeindruckender Statuen, die mystische Helden und Bogenschützen oder Erzähler und Sänger darstellen, die den Nationalepos der Mongolei, den "Dschangar" zum besten geben. Hinzu kommen zahlreiche Monumente in den Straßen, die Buddha, Drachen oder Lotusblüten abbilden.
Nichtsdestotrotz spürt man hier und da einen sowjetischen Einschlag. So findet man in Elista einige Plattenbauten und Steinhäuser, auch wenn diese mit Plastiken, Pagodenbögen und Laternen verziert sind.
Zu den Hauptattraktionen gehört der "Goldene Tempel" für Buddha Shakyamuni. Er steht östlich des Stadtzentrums. Das etwa 60 Meter hohe Bauwerk ist der größte buddhistische Tempel Europas. Ihn zieren schneeweiße Stupas sowie 17 Pagoden mit buddhistischen Heiligen. Ebenso beeindruckend ist die rund neun Meter hohe Buddha-Statue, die in Europa ebenfalls einzigartig ist.
Im Herzen von Elista befindet sich dagegen der Freundschaftspark ("Park Druschba"). In diesem entdeckt man viele weitere Statuen und Skulpturen. Außerdem steht dort das Goldene Tor "Altn Bosch". Es ist mit goldfarbenen Pagodendächern und Drachenfiguren verziert.
Westlich des Zentrums heißt das Kalmückische Nationalmuseum Besucher willkommen. In dem Museum gibt es interessante Ausstellungen zur Flora und Fauna der kalmückischen Steppe. Zudem werden dort die Trachten des kalmückischen Volkes gezeigt sowie Informationen über deren Deportation während der Stalin-Herrschaft zur Verfügung gestellt.
Zu guter Letzt lohnt sich auch ein Besuch von Chess City. Der Baukomplex wurde anlässlich internationaler Schachveranstaltungen angeblich für mehr als 30 Millionen Dollar gebaut. Das erste internationale Event, das in Chess City ausgetragen wurden, war die Schacholympiade 1998.