Bis heute ranken sich Geschichten und Legenden um die Wiener Kaffeetradition, die so authentisch die Wiener Gemütlichkeit widerspiegelt.
So besagt die Legende, dass die ersten Kaffeehäuser bereits nach dem Ende der 2. Türkenbesetzung Wiens, also etwa um 1863, eröffnet wurden. Die flüchtenden Osmanen ließen dabei Säcke mit Kaffeebohnen zurück, die man anfangs irrtümlicher Weise für Kamelfutter hielt. Angeblich bekam der polnische Armeeoffizier Kolschitzky als Lohn für seine Dienste die scheinbar wertlose Ware und eröffnete nur kurze Zeit später das erste Kaffeehaus. Bis zum heutigen Tage gilt er als Begründer der Wiener Kaffeehaustradition, auf die man in Wien sichtlich stolz ist.
Ein beliebter Treffpunkt für Intellektuelle, Philosophen und Künstler ist das Café Central in der Herrengasse. Das im Jahr 1876 gegründete Café befindet sich in der früheren Wiener Börse, im Palais Ferstel, und imponiert mit einer gigantischen Säulenhalle.
Im Café Demel am Kohlmarkt wartet neben einem himmlisch duftenden Bohnenkaffee auch eine süße Versuchung, denn das Café ist ein Teil der berühmten Konditorei K&K Hofzuckerbäcker Demel. Das traditionsreiche Haus wurde 1786 gegründet und bietet angeblich die besten Süßigkeiten der Stadt an.
Im italienischen Stil hingegen, präsentiert sich das 1951 gegründete Café de l´Europe. Mitten im Zentrum der Stadt ist das Café ein beliebter Anlaufpunkt für Wiener und für Touristen, weil man neben köstlichen Kaffeespezialitäten durch den Gastgarten schlendern kann.
Zu den bekanntesten Literaten- und Künstlercafés in Wien zählt das Café Hawelka in der Dorotheergasse. Das seit 1939 von Familie Hawelka geführte Café überzeugt mit einer plüschigen Atmosphäre und bietet mit den legendären Buchteln (Ofennudeln) ein schmackhaftes Highlight, das man unbedingt probieren sollte.
Elegant wird es im Café Mozart gegenüber der Albertina hinter der Wiener Oper. In dem Café, das kurz nach dem Tod von W.A. Mozart im Jahr 1794 eröffnet wurde, bekommt man einen der besten Kaffees der Stadt.
Für viele Wiener sind die traditionellen Kaffeehäuser ein erweitertes Wohnzimmer oder ein bevorzugter Ort zum Arbeiten. Es werden Geschäfte gemacht, es wird geplaudert, getratscht, diskutiert und Zeitung gelesen. Kein Wunder also, dass man in der österreichischen Hauptstadt einigen der zahlreichen Kaffeehäuser auf jeden Fall einen Besuch abstatten muss.
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