Im südlichsten Teil des Bezirks Neukölln liegt Rudow. Der Ortsteil wird wie das im Westen angrenzende Buckow von Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie Wohnblöcken dominiert. Dazwischen befindet sich jede Menge grün. Sogar ein paar Bauernhöfe findet man vereinzelt.
Der Berliner Ortsteil Rudow wurde im Jahr 1373 erstmals urkundlich erwähnt. Damals war Rudow lediglich ein kleines Dorf, das vermutlich aus mehreren Straßenansiedlungen zusammengewachsen ist. Das einstige Zentrum des Dorfes war die Dorfkirche. Sie ist heute zwar immer noch erhalten, aber sie wurde im Laufe der vergangenen Jahrhunderte immer wieder um- und wieder aufgebaut.
Obwohl die Besitzverhältnisse in Rudow nicht genau nachvollzogen werden können, müssen in dem Dorf sehr wohlhabende Bauern gelebt haben. Sie hinterließen nämlich imposante Bauernhäuser, die zum Teil noch heute den Ortsteil schmücken.
Seinen ländlichen Charakter behielt Rudow trotz der Eingemeindung nach Groß-Berlin im Jahr 1920 bei. Daran änderte auch nichts die Zugehörigkeit zum amerikanischen Sektor nach dem Zweiten Weltkrieg, durch die Rudow eine eher ungünstige Randlage einnahm.
Erst durch den Bau der U-Bahn, durch die Entstehung der Gropiusstadt und durch die Anbindung zur Autobahn wurde der Ortsteil für die Berliner interessanter. So wurden auf vielen freien Flächen mehr als 1.700 Wohnungen errichtet. Das Besondere an der Rudower Gartenstadt ist, dass alle Straßen und Plätze nach bedeutenden Frauen benannt sind.
Das heutige Rudow ist heute vor allem für seine Kinderfreundlichkeit bekannt. Einen Kiez mit individuellen Lädchen und Cafés gibt es in Rudow nicht. Dafür muss man schon an der Station Rudow in die U7 steigen und in den Norden Neuköllns fahren.
Stattdessen gibt es in Rudow eine Reihe von Kindertagesstätten, Grundschulen, Gymnasien und Musikschulen. Mit dem Abenteuerspielplatz Ritterburg verfügt der Ortsteil sogar über einen der beliebtesten Kinderspielplätze Berlins.
Auch die Sehenswürdigkeiten in Rudow sind überschaubar: das architektonische Highlight ist bis heute die Dorfkirche Rudow (Köpenicker Str. 187, 12355 Berlin).
Ansonsten gibt es in Rudow vor allem jede Menge Naherholungsgebiete. Die wohl bekannteste Grünoase ist das Rudower Fließ. Es erstreckt sich von dem alten Rudower Dorfkern bis zur Stadtgrenze am Klein Ziethener Weg. Einst handelte es sich bei dem Rudower Fließ um eine Schmelzwasserrinne, die mittlerweile überformt und begradigt wurde. Sie ist nun ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet mit einer reichen Vielfalt an Pflanzen und Tieren und vielen Wanderwegen.
Ein beliebtes Ausflugsziel der Neuköllner ist zudem der Landschaftspark Rudow-Altglienicke. In diesem weiden während der Sommermonate in einem eingezäunten Areal um die sieben Wasserbüffel. Zudem befinden sich in dem Landschaftspark ein Kiessee sowie jede Menge Grünflächen, die zum Verweilen einladen.
Zu guter Letzt – die Rudower Höhe. Sie ist ebenfalls ein beliebter Anlaufpunkt. Der etwa 70 Meter aufgeschüttete Trümmerberg ist heute grün bewachsen. Neben einer Rodelbahn und einem Skihang laden diverse Spielplätze, eine Aussichtsplattform sowie zahlreiche Spazierwege zu verschiedenen Freizeitaktivitäten ein.