Der Sommer ist Festival- und Festzeit, so auch in Stralsund. Jedes Jahr im Juli finden in der Hansestadt nämlich die Wallensteintage statt. Der Anlass für das größte Volksfest in Norddeutschland ist die erfolgreiche Abwehr der Belagerung der Stadt durch Wallensteins kaiserliche Truppen während des 30-jährigen Krieges.
Und die Faszination für diese längst vergangene Epoche hält bis heute an. Seit 1825 verwandelt sich die Stralsunder Innenstadt nun schon in ein historisches Heerlager. Wohin das Auge reicht, überall marschieren Soldaten mit Rüstung, Helm und Hellebarden durch die Straßen. Dazu verkünden Kanonendonner und Musketenschüsse den Beginn einer faszinierenden Zeitreise. Am Alten Markt, auf dem Gaukler auf gute Geschäfte hoffen, vernimmt man den Geruch von Schwefel, Rauch, Pferden sowie andere gegrillten Gaumenfreuden. Zusätzlich bieten Händler eine beeindruckende Auswahl traditioneller Handwerkskunst an.
Den Auftakt der Wallensteintage bildet das sogenannte Hohnblasen, denn angeblich haben Bläser nach der Niederlage Wallensteins dem Feldherren höhnische Lieder gewidmet. Noch am gleichen Tag findet der historische Festumzug mit den wunderschönen Kostümen statt. Ein weiterer Höhepunkt der Festtage ist das Heerlager der Schweden, schließlich entsandte der damalige Schwedenkönig Gustav II. Adolf Truppen, um die Stralsunder beim Kampf gegen die kaiserliche Armee zu unterstützen.