Wer das zweitgrößte Land der Erde erleben will, der bereist es am besten mit dem Auto – immerhin steht ein Straßennetz von ca. 416.000 Kilometern Länge zur Verfügung. Man findet in Kanada mit dem Trans-Canada-Highway nicht nur eine der längsten Straßen der Welt (knapp 8000 Kilometer), sondern mit dem Highway 401, der in Toronto zum Teil aus 16 Spuren besteht, auch eine der breitesten Autobahnen der Welt.
Bevor man sich hinter das Steuer des Mietwagens setzt, sollte man sich mit den kanadischen Verkehrsregeln vertraut machen. Zum Glück unterscheiden diese sich nur in wenigen Punkten von denen in Europa, so dass die Umstellung nicht schwer fallen wird.
Es kann nicht schaden einen internationalen Führerschein dabei zu haben, auch wenn den in vielen Fällen niemand sehen will. Wenn man dann aber doch einmal in eine Kontrolle kommt, spart man sich das Bußgeld.
Genau wie in Europa herrscht in Kanada Gurtpflicht für alle Fahrzeuginsassen und Kinder müssen in einem passenden Kindersitz gesichert sein. In den meisten Provinzen ist das Telefonieren hinter dem Steuer nur mit einer Freisprecheinrichtung erlaubt und vielerorts ist es vorgeschrieben, dass auch im Hellen mit Tagfahrlicht oder Abblendlicht gefahren wird.
Die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten werden in Kanada in Kilometern pro Stunde angegeben, man muss sich hier also nicht an Meilen gewöhnen. Die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen wird häufig und streng kontrolliert, so dass man die Höchstgeschwindigkeiten von 50 km/h innerorts, 80 km/h auf Landstraßen und 100 km/h auf Autobahnen nicht überschreiten sollte.
Gleiches gilt für die Promillegrenzen: Fahrer unter 21 Jahren und Führerscheinneulinge dürfen nur mit 0,0‰ Blutalkoholkonzentration hinter das Lenkrad. Für alle anderen gilt in Newfoundland, Manitoba, British Columbia und New Brunswick ein erlaubter Wert von 0,5‰ und in den übrigen Provinzen und Territorien sind 0,8‰ erlaubt. Auch für Alkohol, den man noch gar nicht getrunken hat, gibt es Regeln. Sobald die Originalverpackung angebrochen wurde, dürfen alkoholische Getränke nur noch im Kofferraum transportiert werden.
Ungewohnt für Touristen ist es, dass man durchaus auch von rechts überholt werden kann. Außerdem befinden sich die Ampeln meist nicht vor, sondern auf oder hinter der Kreuzung. Rechts abbiegen ist übrigens auch bei roter Ampel erlaubt, außer man befindet sich in manchen Gegenden Quebecs oder es wird durch entsprechende Schilder verboten.
USA-Reisende kennen bereits die 4-Way-Stop-Kreuzungen, an denen jedes Fahrzeug aus jeder Richtung anhalten muss und derjenige zuerst weiterfährt, der zuerst an der Kreuzung ankam. Auch das Verhalten in der Nähe von Schulbussen ist genau wie beim amerikanischen Nachbarn: hält der Schulbus (wird angezeigt durch rote Lichter oder eine ausgeklappte rote Kelle) dann darf der Bus auf keinen Fall überholt werden und auch der Gegenverkehr muss stehen bleiben bis der Bus weiterfährt.