Während das benachbarte Kroatien sich in den letzten Jahren zu einem sehr beliebten Touristenziel entwickelt hat, wird Bosnien und Herzegowina von westeuropäischen Urlaubern weitestgehend ignoriert. Dabei hat das Land dem interessierten Besucher einiges zu bieten: geschichtsträchtige Städte, spektakuläre Wasserfälle und menschenleere Mittelgebirgslandschaften. Für einen Badeurlaub eignen sich die Nachbarn Kroatien und Montenegro dann allerdings besser, denn Bosnien und Herzegowina verfügt über gerade einmal 20 Kilometer Adriaküste.
Besonders geschichtsträchtig ist die Hauptstadt Sarajevo – hier wurde auf der Lateinerbrücke das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand verübt, welches als Auslöser des Ersten Weltkriegs gilt. Ein Zeugnis jüngerer Geschichte ist die sogenannte Snipers Alley, an der sich während der Belagerung Sarajevos im Bosnien-Krieg besonders viele Heckenschützen positioniert hatten. Sehenswert ist darüber hinaus die Altstadt Sarajevos mit ihren Moscheen und Kirchen.
Ebenfalls einen Besuch wert ist die Stadt Mostar mit der namensgebenden „Alten Brücke“ , der Stari Most. Die Brücke wurde vor mehr als 500 Jahren gebaut und im Bosnien Krieg zerstört. Wiederaufgebaut wurde das Wahrzeichen der Stadt dann im Jahr 1993.
Eine Abkühlung in den sehr heißen bosnischen Sommern finden Einheimische und Urlauber beim Schwimmen unter den Kravica Wasserfällen in der Nähe des Dorfes Studenci. Wer hingegen Ruhe und Einsamkeit sucht, der findet beides zum Beispiel in einem der größten noch erhaltenen Urwälder Europas.
Für Nostalgiker gibt es noch einen weiteren Grund für einen Besuch in Bosnien und Herzegowina – hier kann man noch in Mark bezahlen. Die Landeswährung ist die Konvertible Mark (KM), deren Wert genau dem der früheren D-Mark entspricht. In den meisten Fällen kann man vor Ort aber auch mit Euro, serbischem Dinar oder kroatischer Kuna zahlen.