In Deutschland ist Schloss Gripsholm hauptsächlich auf Grund von Kurt Tucholskys gleichnamiger Erzählung bekannt und die Wenigsten wissen, dass die burgähnliche Anlage tatsächlich existiert und besichtigt werden kann.
Das Schloss befindet sich im Ort Mariefred am See Mälaren, ca. 70 Kilometer von der schwedischen Hauptstadt Stockholm entfernt. Es wurde im Jahr 1537 im Auftrag von König Gustav I. Wasa erbaut und bietet heutzutage den Besuchern Einblicke in das Schlossleben während der letzten vier Jahrhunderte. So kann man auf einer Zeitreise in die Vergangenheit zum Beispiel Herzog Karls Zimmer aus dem 16. Jahrhundert besichtigen, sowie das Theater von Gustav III., welches im 18. Jahrhundert in einem der Türme der Anlage errichtet wurde.
Des Weiteren ist auf Schloss Gripsholm die äußerst umfangreiche staatliche Portraitsammlung Schwedens beheimatet – mehr als 1400 Bildnisse mehr oder weniger berühmter Schweden sind dort zu finden und können zum Teil besichtigt werden.
Bei schönem Wetter sollte man auf jeden Fall auch einen Spaziergang durch den Park von Schloss Gripsholm unternehmen und zum Beispiel die 100 Rehe besuchen, die dort gehalten werden.
Mariefred und das Schloss sind von Stockholm aus problemlos zu erreichen, so dass sich ein Besuch auch für einen Tagesausflug anbietet. Am schnellsten kommt man mit dem Auto voran. Direkt am Schloss gibt es kostenfreie Parkmöglichkeiten. Auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Anreise möglich. In ca. 40 Minuten erreicht man den Ort Läggesta mit dem Zug von Stockholm aus, von dort fährt dann ein Bus nach Mariefred. Wer das Schloss im Sommer besuchen möchte, kann es von Stockholm aus auch per Boot erreichen.
Diejenigen, die „Schloss Gripsholm“ bisher nur aus dem Deutschunterricht in der Schule kannten, können in Mariefred auch das Grab von Kurt Tucholsky besuchen. Der Schriftsteller lebte ab 1929 bis zu seinem Tod 1935 in Schweden und wurde auf dem Friedhof von Mariefred begraben.