Die Bergspitzen der Las Médulas, die im Nordwesten Spaniens seltsam geformt und rotleuchtend in den blauen Himmel ragen, bieten zweifellos einen fantastischen Anblick. Doch was auf den ersten Blick wie ein einmaliges Naturphänomen aussieht, ist eigentlich ein von Menschenhand geschaffenes Meisterwerk. Vor etwa zweitausend Jahren sprengten nämlich die Römer durch Wasserkraft die Berge, um an die goldhaltigen Schichten zu gelangen. Zusätzlich wurden in monatelanger harter Arbeit Tunnel und Schächte gegraben durch die anschließend zerstörerische Wassermassen geleitetet wurden. Die Las Médulas gehören mittlerweile zum Weltkulturerbe der UNESCO und gleichen einem einzigartigen Ingenieurprojekt, das nur entstand, um den Bedarf und die Gier der römischen Herren nach Gold zu befriedigen.
Während einst die Menschen beim Ausheben der Tunnel ihr Leben ließen, ist am selben Ort "nur" eine herrlich beeindruckende Landschaft geblieben - eine Art zugängliches Kunstwerk mit zahlreichen Wanderwegen. Verschlungene Pfade führen durch Schluchten, einige von ihnen sind sogar durch knorrige Stämme der Esskastanien geschmückt. Wer Lust auf eine Abenteuer hat, sollte die steilen Wege zur Aussichtsplattform Mirador bewältigen. Bei Morgengrauen, wenn das erste Licht die Bergspitzen berührt, leuchten sie wie ungeschliffene Perlen einer rot glühenden Korallenkette.