Wer bei Mallorca ausschließlich an Party, Sommer, Sonne, Strand und Meer denkt, der merkt spätestens beim Buchen des nächsten Strandurlaubs, dass die Insel noch viel viel mehr zu bieten hat. Gerade kulturell sprießen fast an jeder Ecke interessante Sehenswürdigkeiten in die Höhe, für die man sich nur kurz in den Mietwagen setzen muss, um sie zu entdecken.
So verfügt die besonders bei Deutschen beliebte Ferieninsel beispielsweise über viele imposante Kirchen, Klöster und Burgen, die einen Besuch lohnenswert machen.
Verständlicherweise führt dabei kein Weg an dem Wahrzeichen der Insel, der Kathedrale La Seu, vorbei. Das Bauwerk, dessen Bau 1230 begann und erst im 16./17. Jahrhundert vollendet wurde, zählt heute zu den Meisterwerken gotischer Architektur. Gigantische 6600 m²umfasst die Fläche des Kircheninneren, wobei das Gewölbe von 14 Säulen getragen wird. Von einer besonderen Kunstfertigkeit zeugen die sieben Fensterrosen, die in Wirklichkeit viel beeindruckender sind, als auf den vielen Bildern. Auch äußerlich braucht sich der Prunkbau nicht zu verstecken, denn allein die beiden im 19. Jahrhundert errichteten Haupttürme und der fantastische Glockenturm mit den neun Glocken ziehen alle Blicke auf sich. Besonders schön und romantisch ist der Blick auf La Seu bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang, wenn die ersten oder eben die letzten Strahlen auf die Kathedrale fallen.
Beschaulich, aber dafür umso beliebter, ist hingegen das Kloster de Lluc im Tramuntana-Gebirge im Nordwesten der Insel. Dabei befindet sich das Kloster, dessen Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht, in 500 Metern Höhe und ermöglicht eine einzigartigen Ausblick auf die herrliche Naturlandschaft.
Neben Touristen zieht es auch zahlreiche Pilger in die kleine Kapelle der Klosterkirche, die dort einen Blick auf die berühmte Madonna werfen wollen.
Danach geht es weiter in die menschenleere und wenig bewachsene Muntanyes d’Artà im sprichwörtlichen Nirgendwo. Unglaublich, aber wahr, hier befindet sich mit der Ermita de Betlem eine wunderschöne Wallfahrtsstätte. Diese ist zwar verlassen, aber gerade das sorgt für eine einzigartige Atmosphäre, die schon fast etwas Nostalgisches hat. Der fruchtbare Garten direkt daneben, der von der Jungfrau Maria und einem Löwenkopf bewacht wird, harmoniert perfekt mit der einzigartigen Stimmung des Ortes.
Den verdienten Abschluss macht nun die Ermita de Sant Salvador, die im 14. Jahrhundert auf dem höchsten Berg der südlichen Serres de Llevant entstand. Seit dem 15. Jahrhundert wird in der festungsartigen Kirche, dessen wunderschönes Inneres fast ausschließlich im 18. Jahrhundert gestaltet wurde, die imposante Madonnenstatue verehrt. Gleichsam imposant ist die 7 Meter Höhe Christusfigur am Ende des Bergrückens und nicht zu vergessen der ebenso fantastische Blick über die Insel.
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