Wer hätte das gedacht: Experten gehen davon aus, dass die Kunst, durch Destillation Alkohol zu gewinnen, im 9. Jahrhundert v. Chr. im Orient entwickelt wurde. Arabische Kunsthändler nutzten den Vorgang der Destillation vor allem zur Duftwasser- und Arzneiherstellung. Auch das Wort „Alkohol“ lässt sich auf das Arabische zurückführen. Obwohl die genaue Zeit nicht klar ist, gelangte die Technik schließlich über Ägypten nach Europa, wo wenig später die ersten trinkbaren Destillate aus Trester und Getreide hergestellt wurden.
Wo genau der erste Whisky hergestellt wurde, lässt sich nicht mit bestimmter Sicherheit sagen. Fest steht nur, dass sich die Schotten und Iren seit jeher darüber streiten, wer denn den ersten Whisky hergestellt hat.
Eine irische Legende besagt nämlich, dass St. Patrick (391-461), der Schutzpatron der Insel, die Technik des Destillierens übers Mittelmeer nach Irland brachte.
Die Schotten argumentieren dagegen und sehen sich selbst als Schöpfer des edlen Tropfens. Da St. Patrick nämlich im schottischen Dumbarton geboren ist, hat er dort auch die Kunst der Destillation erlernt.
Doch wie dem auch sei, die Schöpfer des schottischen Whiskeys waren die Schotten im 6. Jahrhundert, die das geschmackvolle Getränk aus Getreide und Tester herstellten.
Der erste Nachweis der Whiskyherstellung ist jedoch erst auf das Jahr 1494 zurückzuführen. Demnach braute man das edle Getränk mit althergebrachten natürlichen Zutaten nach verschiedenen Rezepten. Als Brennmaterial nutzte man vornehmlich getrockneten Torf, wodurch der schottische Whiskey seine bekannte rauchige Note erhielt.
Ihren endgültigen Durchbruch erreichte die Whiskeyherstellung durch die im 19. Jahrhundert erfundene Brennapparatur. Das ursprüngliche torfige Aroma ging verloren und von nun an brannte man eine Mischung aus gemälzter und naturbelassener Gerste sowie anderen Getreidesorten.
Heutzutage entsteht der schottische Whiskey nach einer gut gehüteten Rezeptur. Für die richtige Herstellung spielen vor allem die Mälzung, Gärung und Bildung von Schimmelpilzen eine wichtige Rolle.
Ein original schottischer Whisky muss laut Gesetz eine Reifezeit von mindestens drei Jahren hinter sich haben, wobei diese nicht selten auc bei mindestens fünf Jahren liegen kann. Dabei entstehen die unterschiedlichen Whiskysorten aus ihrer jeweiligen Herstellung und den Zutaten. Whisky-Liebhaber bevorzugen den Single Malt, den Single Grain oder den Blended Scotch Whisky (eine Mischung aus beiden).
Bild: Thomas Glaser / pixelio.de