Als Papst Franziskus im vergangenen Dezember nach fast 15 Jahren die verschlossene "Heilige Pforte" des Petersdoms geöffnet hatte, läutete er für die katholische Kirche ein außerordentliches Heilige Jahr der Barmherzigkeit ein. Zum "Jubiläum der Barmherzigkeit" werden in Rom in den kommenden Monaten Millionen von Pilger erwartet, die zum Sündenablass die "Heilige Pforte" im Petersdom durchschreiten können.
Ein solch Heiliges Jahr hat es zum letzten Mal vor 15 Jahren gegeben. Damals strömten rund 30 Millionen Gläubige nach Rom. Seit seinem Ursprung im Jahr 1300 wurden erst 26 ordentliche Heilige Jahre gefeiert, die alle 25 Jahre stattfinden. Das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr ist demnach ein außerordentliches.
Durch das Heilige Jahr will der Papst unter anderem an das Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils 1965 erinnern. Damals wurden nämlich wegweisende Reformen beschlossen. Außerdem setzt er Akzente in Bezug auf Barmherzigkeit, dem zentralen Thema seines Pontifikats. Franziskus hat verfügt, dass während des Heiligen Jahres auch Häftlinge in der Gefängniskapelle einen Ablass ihrer Sünden erlangen können. Zusätzlich wurden 800 Priester zu "Missionaren der Barmherzigkeit" ernannt, die per Vollmacht Gläubige von ihren Sünden freisprechen können.
Insgesamt rechnet der Vatikan im Heiligen Jahr mit mehr als 30 Millionen nach Rom strömenden Pilgern.