Ein Museum, vier Standorte - so etwas gibt es nur Deutschland! Die Rede ist vom Deutschen Meeresmuseum, das Besuchern eine gelungene Mischung aus Aquarien und Ausstellungen bietet. Zu dem größten naturwissenschaftlichen Museum Norddeutschlands gehören neben dem Meeresmuseum und dem Ozeanum auch das Nautineum und das Natureum.
Das Meeresmuseum
Das Meeresmuseum befindet sich in der Altstadt von Stralsund und ist allein schon wegen seines Gebäudes einen Abstecher wert. Die Aquarien und Ausstellungen sind nämlich in den Räumen einer frühgotischen Klosterkirche untergebracht. Zu den Highlights des Museums gehört das gigantische Riesenskelett eines Finnwals, der über den Köpfen der Besucher an Stahlseilen schwebt. Weitere Publikumslieblinge sind die Meeresschildkröten, von denen eine knapp 100 kg auf die Waage bringt. Die beeindruckenden Tiere leben in einem riesigen Aquarium, das 350.000 Liter Wasser und somit knapp 5.000 Badewannen fasst. Hinzu kommen 36 andere Aquarien, in denen viele tierische Bewohner der Tropen und des Mittelmeeres beheimatet sind. Die Artenvielfalt reicht von Nemo-Fischen und Seepferdchen über bunte Korallenfische bis hin zu giftigen Meeresbewohnern, wie Rotfeuerfischen und Steinfischen.
Das Ozeanum
Die jüngste Erweiterung des Deutschen Meeresmuseums ist das Ozeanum in der Hafenstraße der Stadt. In dem beeindruckenden Neubau können Besucher rund 7.000 Tiere in Aquarien bestaunen, die in den nördlichen Meeren Zuhause sind. Das größte Aquarium ist das Schwarmfischbecken, welches fast 2,6 Millionen Liter Wasser fasst und von 30 Zentimeter starken Acrylscheiben umgeben ist. In diesem ziehen hunderte Makrelen, Ammenhaie und Sandtigerhaie an den Augen der Besucher vorbei. Ebenso kann in dem Ozeanum eine Gruppe von Pinguinen besucht werden, die auf dem Dach des Gebäudes eine eigene Anlage besitzen. Darüber hinaus besteht die Aufgabe des Museums darin, naturkundliche Fundstücke zu sammeln und aufzubewahren. Entsprechend können Besucher dort auch sehr interessante Sammlungen von Tieren, Pflanzen und Fossilien bestaunen.
Das Nautineum
Auf der Insel Dänholm im Strelasund befindet sich indes das Nautineum. In diesem sind zahlreiche Großexponate der Fischerei und Meeresforschung ausgestellt. In der Welt der Küstenfischerei kann man zum Beispiel originale Fischerschuppen und Kleinkutter bewundern. Darüber hinaus wird man in die vielfältigen Dimensionen von Fanggeräten eingeführt. Beeindruckend ist vor allem der Reusenplatz direkt am Wasser. Im Sommerhalbjahr sind dort eine Bügelreuse und eine Kummreuse aufgestellt, die zum Fischfang im flachen Wasser aufgestellt wurden. Zum Thema Meeresforschung können indes Exponate zur Messung von Strömungsgeschwindigkeiten, ozeanographische Systeme sowie Bilder vom Meeresboden und Tauchen im Meer bewundert werden. Weitere Highlights sind das Unterwasserlabor HELGOLAND und die Unterwasserstation BAH1.
Das Natureum
Das letzte Museum im Bunde ist das Natureum. Das Ausstellungszentrum liegt am nördlichsten Punkt der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst inmitten des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. Zur Ausstellung gelangt man durch den romantischen Darßwald sowie über den urigen Weststrand, entweder zu Fuß, per Rad oder per Kutschfahrt. Zur Museumsanlage gehören der Leuchtturm Darßer Ort, das Leuchtturmwärterhaus, das Oberwärterhaus, der einstige Petroleumbunker, das ehemalige Stallgebäude sowie der Strand- und Dünengarten. Die Gebäude beherbergen heute tolle informative Ausstellungen. Während sich im Leuchtturmhaus die Ausstellungen "Naturraum Darßer Ort", "Tiere der Darßlandschaft" und "Darßwald bei Nacht" befinden, beherbergt das Stallgebäude das Ostseequarium, in dem Fische und wirbellose Tiere aus der Ostsee zu bewundern sind. Im Oberwärterhaus ist schließlich das "Café am Leuchtturm" untergebracht, das zum Verweilen einlädt.