Am "Ballermann", dem beliebtesten Reiseziel Europas, wird es ernst: statt auf Party-Touristen will man zukünftig nämlich auf Qualitätstourismus setzen. Um dem Ballermann-Image entgegenzuwirken, hat man bereits mit dem Umbau der Playa de Palma begonnen, demzufolge nicht nur Grünanlagen und öffentliche Plätze verschönert werden, sondern auch Vier- und Fünf-Sterne-Hotels statt Billigunterkünfte entstehen sollen.
Dasselbe Ziel verfolgt die Stadtverwaltung mit der "Verordnung für zivilisiertes Zusammenleben", die im Mai 2014 beschlossen wurde und seit einiger Zeit auch umgesetzt wird. Sie umfasst sowohl Benimmregeln für Passanten und Auflagen für den Alkoholkonsum als auch Strafen für Kunden von Prostituierten. Laut der Verordnung ist aber nicht nur der Alkoholkonsum auf offener Straße verboten, sondern auch das Ausspucken von Kaugummis, das Wegwerfen von Zigarettenkippen sowie das Nicht-Entfernen von Hundekot. Ebenfalls sind das bei Sauftouristen beliebte Balconing sowie Stadtspaziergänge oder Supermarktbesuche in Badekleidung und das Radfahren/Skaten auf Gehsteigen tabu.
Dem Beispiel des Ballermanns folgt seit diesem Jahr auch die Partyhochburg Magaluf, die ebenfalls für Eskapaden trinkfreudiger Touristen bekannt ist. Auch hier sollen neue Benimmregeln zukünftige Exzesse unterbinden. Folglich dürfen zwischen 22 und 8 Uhr im Freien keine Getränke mehr konsumiert werden. Ebenso ist der Verkauf alkoholischer Getränke von Mitternacht bis 8 Uhr verboten. Einschränkungen wird es schließlich auch für organisierte Kneipentouren, dem sogenannten "Pub Crawling" geben.