Einen Benzinkanister mit Benzin oder Diesel für Notfälle hatten bis vor einigen Jahren viele Autofahrer und Autofahrerinnen im Kofferraum. Ohne Smartphone konnte man schließlich nicht jederzeit herausfinden, wo sich die nächste geöffnete Tankstelle befindet und nicht auf jede Tankanzeige im Auto war Verlass.
Die Frage nach der nächsten Tankstelle lässt sich heute mithilfe des Internets leicht beantworten und die Tankanzeigen bzw. Restreichweiteanzeigen in den modernen Fahrzeugen funktionieren recht zuverlässig. Das Mitführen eines „Notfallkanisters“ voll Benzin oder Diesel ist also in Deutschland nicht mehr unbedingt notwendig, es ist allerdings nach wie vor erlaubt. Wichtig ist dabei, dass die Kanister bestimmten Vorgaben entsprechen und dass sich im jeweiligen Behälter nicht mehr als 60 Liter Kraftstoff befinden.
Anders sieht die Situation außerhalb Deutschlands aus. In einigen Ländern ist es grundsätzlich verboten, Kraftstoff in Reservekanistern mitzuführen. So zum Beispiel in Rumänien, Kroatien und Luxemburg. In Italien dürfen sie zwar bis zu 10 Liter Kraftstoff mitführen, allerdings nicht auf Fähren oder in Tunneln. Die Begrenzung auf maximal 10 Liter Reservesprit gibt es in vielen europäischen Ländern, so zum Beispiel auch in Österreich, den Niederlanden, Portugal, Frankreich und Spanien.
Es gibt auch Länder, in denen das Mitführen von Kraftstoff in Kanistern durchaus erlaubt ist, jedoch die Einfuhr verboten oder beschränkt ist. So darf man z. B. nach Griechenland und Ungarn kein Benzin oder Diesel einführen, im Land selbst ist ein Kanister mit maximal 10 Litern Kraftstoff aber gestattet. In die Türkei oder auch in die Schweiz darf man bis zu 25 Liter Kraftstoff zollfrei einführen.
Unabhängig von den Bestimmungen im jeweiligen Land ist es auf Fähren oft nicht gestattet, gefüllte Benzinkanister dabei zu haben. Das gilt zum Beispiel für alle Schiffe nach Zypern, Island, Irland und Großbritannien.
Wer also mit dem Auto ins Ausland fährt – ganz egal, ob es ein Mietwagen oder das eigene Fahrzeug ist – sollte sich mit den Verkehrsregeln aller Länder auf der Route beschäftigen. Was den Ersatzkanister angeht: Den sollte man lieber zu Hause lassen und stattdessen unterwegs regelmäßig bzw. rechtzeitig tanken. Wer längere Strecken durch dünn besiedelte Gebiete fährt, kann sich vorab im Internet oder mithilfe von aktuellem Kartenmaterial über die Tankstellen entlang der Route informieren.