Die meisten von uns wissen relativ wenig über Belgrad oder halten die Stadt für nicht interessant oder schön genug um sie als Reiseziel in Betracht zu ziehen. Dabei liegt die serbische Hauptstadt doch ganz romantisch an Donau und Save und blickt auf eine 7.000 Jahre alte Geschichte zurück. Obwohl die Millionenstadt in der Vergangenheit immer wieder gegen Zerstörungen und Verwüstungen durch Besatzungen und Kriege kämpfen musste, hat sich Belgrad immer wieder wie ein Phoenix aus der Asche erhoben. Heute beeindruckt die Stadt nicht nur mit ihrer tollen Lage, sondern auch mit umwerfenden Sehenswürdigkeiten und einer einzigartigen Kultur.
Das Wahrzeichen der Stadt ist die Festung Kalemegdan, die seit dem Mittelalter stetig ausgebaut wurde. Zu ihr gehören beeindruckende historische Monumente, wie der Brunnen des Mechmed Pascha Sokolovic, der Nebojsa-Turm und das Tor des Despoten. Außerdem schließt sich an die Festung der gleichnamige Park an, in dem Büsten angesehener serbischer Persönlichkeiten stehen.
Ein besonderer Sakralbau ist in Belgrad die Bajrakli Moschee, denn sie ist das einzige islamische Gotteshaus der Stadt. Sie wurde zwischen 1660 und 1688 erbaut und während der Besatzung durch die Österreicher (1717-1739) in eine römisch-katholische Kirche umgewandelt. Nach der Rückeroberung durch die Osmanen, erhielt sie ihre ursprüngliche Funktion jedoch zurück.
Ein weiteres herausragendes Sakralbauwerk ist die Kathedrale Hram Svetog Save. Sie steht auf einer Grundfläche von beeindruckenden 3.500 Quadratmetern und ist somit der größte orthodoxe Sakralbau der Erde. Dem ersten serbischen Erzbischof und Nationalheiligen geweiht, überragt der Durchmesser ihre Kuppel sogar den der Hagia Sophia in Istanbul.
Zu den interessantesten Museen der Stadt gehört indes das Muzei Nikole Tesle, das dem Erfinder und Elektro-Ingenieur Nikola Tesla gewidmet ist. Besucher können hier mehr als 160.000 Original-Dokumente, knapp 2.000 Bücher und Zeitschriften sowie unzählige technische Exponate bestaunen.
Im Osten der Altstadt befindet sich schließlich eine der sehenswertesten Fußgängerstraßen Belgrads, die Skadarlija. Hier bekommt man einen Eindruck wie die Stadt wohl im 19. und im frühen 20. Jahrhundert ausgesehen haben muss. Außerdem säumen dort zahlreiche Restaurants und Pubs sowie Galerien und Musikcafés die Straße.