Es gibt Regionen und Ecken in Deutschland, die sind hervorragend mit dem eigenen Auto oder dem Mietwagen erfahrbar. Die Rede ist von den Ferienstraßen, über die unser Land so zahlreich verfügt. Jede von ihnen hat einen eigenen Namen und daher auch ganz individuelle und besondere Sehenswürdigkeiten. 5 von diesen Ferienstraßen gibt es hier.
Die wohl bekannteste und beliebteste Touristikroute ist die Romantische Straße, die zwischen dem Main und den Alpen verläuft. Auf ihr erleben Reisende den Reichtum wechselnder Landschaftsbilder, abendländischer Geschichte sowie besonderer Gastfreundlichkeit. Von Norden nach Süden präsentiert die Landschaft mit Flusstälern, fruchtbaren Ackerländern, sattgrünen Wäldern, Wiesen und schließlich mit majestätischen Bergen ihre verschiedenen Gesichter. In vielen Städten befinden sich zu Stein gewordene Träume, die über die vielen Jahrhunderte erhalten geblieben sind. Balthasar Neumann baute beispielsweise die Würzburger Residenz und im Taubertal trifft man auf Tilmann Riemenschneider. In Augsburg begegnet man indes den Römern und nicht zu vergessen das Schloss Neuschwanstein des Märchenkönigs Ludwig II., das in der Nähe von Füssen steht.
Reisende, die eine Zeitreise machen möchten, die fahren am besten die Burgenstraße entlang. Sie ist definitiv eine der traditionsreichsten Ferienstraße des Landes, schließlich verbindet sie über 90 Burgen und Schlösser auf ihrem Weg von Mannheim nach Prag. Umgeben von romantischen Flusstälern, riesigen Weinbergen und bizarren Gesteinsformationen schmiegen sich trutzige Burgen, majestätische Schlösser, barocke Residenzen sowie mittelalterliche Städte in die malerischen Naturlandschaften. Den Anfang machen die kurpfälzischen Schlösser Mannheim, Heidelberg und Schwetzingen. Anschließend geht es weiter zu den Ritterburgen im Neckartal, nach Sinsheim, die Stauferstadt Bad Wimpfen und Heilbronn, ehe man die Festungen in Coburg, Kronach und Kulmbach erreicht. Bevor die Burgenstraße in der "Golden Stadt" endet, erwarten Reisende weitere 15 böhmische Burgen und Schlösser.
Wer unter einem Blätterdach reisen möchte, der fährt die Deutsche Alleenstraße entlang, die zwischen Rügen und dem Bodensee verläuft. Mit knapp 3.000 Kilometern ist sie die längste Ferienstraße Deutschlands und bietet ein einzigartiges Erlebnis von Natur und Landschaft entlang wunderschöner Alleen. Alleen haben ihren Ursprung in der Gartenbaukunst der Renaissance des 17. Jahrhunderts und zwar als baulicher Bezugspunkt von Schlössern oder Herrenhäusern. Im 18. Jahrhundert pflanzte man Alleen dann als Wege, um die Orientierung in der Landschaft zu verbessern. So nutzte Napoleon zum Beispiel die Alleen als Marschwege für seine Armeen. Die Basis für die Alleenstraßen, die durch 10 Bundesländer führt, ist das Projekt "Rettet die Alleen". Durch dieses wurden nicht nur die Alleen gerettet, sondern auch eine der beliebtesten Tourismusdestinationen des Landes geschaffen. Viele der Alleen befinden sich in Mecklenburg-Vorpommern und Bayern.
Auf der Deutschen Märchenstraße werden hingegen Märchen wahr. Reisende begeben sich auf die Spuren der Brüder Grimm und tauchen in die Welt von Sagen und Legenden ein. Auf 600 Kilometern reihen sich die Lebensstationen der Brüder Grimm sowie die Orte und Landschaften, in den ihre Märchen beheimatet sind, aneinander. Die Straße führt durch märchenhafte Fachwerkstädte vorbei an verwunschenen Schlössern und Burgen sowie alten Mühlen und verborgenen Bergwerken. Den Anfang macht die Brüder-Grimm-Stadt Hanau, in der die Brüder geboren sind. Anschließend folgt ein Besuch von Marburg, dem Studienort der Grimms, ehe man das Rotkäppchenland zwischen Waldeck-Edersee und Kassel bereist. In Kassel muss man sich dann zwischen Frau Holle und Dornröschen entscheiden. Entweder folgt man der Route von Frau Holle auf dem Hohen Meißner oder man folgt der Geschichte von Dornröschen bis zum Dornröschenschloss Sababurg im Reinhardswald. Bevor die Märchenstraße dann bei den Stadtmusikanten in Bremen endet, steht noch ein Besuch der Rattenfängerstadt Hameln an.
Die letzte von uns empfohlende Ferienstraße ist die Hohenzollernstraße, die durch die ehemaligen Hohenzollerischen Lande führt. Reisende begeben sich auf "Kaisers Spuren" und damit auf die Spuren der bedeutendsten Adelsgeschlechter Deutschlands. Das Stammland preußischer Könige und deutscher Kaiser erstreckt sich vom oberen Neckar über das Donautal bis in die Nähe des Bodensees. Hier befinden sich inmitten schroffer Felsformationen und romantischer Täler beeindruckende Burgen und Schlösser sowie malerische Städte und Gemeinden. Auf einem Berg der Schwäbischen Alb thront beispielsweise die "Bilderbuchburg" - Burg Hohenzollern, von der man einen fantastischen Ausblick genießt, den nicht nur Kaiser Wilhelm II. 1886 beeindruckt hat. Ebenso prächtig ist auch das erhabene Fürstenschloss in Simaringen an der Donau. Es ist vor allem für seine Prunksäle und für Europas größte private Waffensammlung bekannt. In unmittelbarer Nähe befindet sich außerdem inmitten eines wildromantischen Felsentals das traditionsreiche Kloster Beuron.